Der Geschmack von Koriander wird von vielen Menschen als unangenehm „seifig“ wahrgenommen. Gleichzeit empfinden deutlich mehr Menschen das Aroma der Gewürzpflanze als angenehm. Die völlig unterschiedliche Wahrnehmung ist allerdings keine reine Geschmacksfrage, sondern wahrscheinlich genetisch bedingt.
Das legen zumindest Ergebnisse einer Studie aus den USA nahe. Ein bestimmter Teil des Erbguts ist für den Bau eines Geruchrezeptors verantwortlich, der vermutlich auf bestimmte chemische Verbindungen reagiert, die in großen Mengen in Koriander vorhanden sind. Das verantwortliche Gen und damit auch den Rezeptor gibt es in zwei verschiedenen Varianten. Eine von ihnen lässt Menschen den Geschmack von Koriander anscheinend besonders häufig als unangenehm und seifig empfinden.
Die Abneigung gegenüber Koriander ist international ungleich verteilt: In Südostasien und im Mittleren Osten, wo das Kraut besonders häufig verwendet wird, mögen nur etwa 3 Prozent der Bevölkerung den Geschmack nicht. In Europa sind es der Studie zufolge immerhin 17 Prozent.
Die betroffenen Personen können daher auch nicht von der Vielseitigkeit des Korianders profitieren. Die Würzpflanze wird beispielsweise wie Petersilie als Geschmacksgeber und gleichzeitig als Dekoration verwendet. Sie verleiht vielen Gerichten eine würzige Frische, wenn man sie kurz vor dem Servieren hinzufügt. Koriandersamen haben eher eine herbwürzige Süße und werden beispielsweise in Currys verwendet. Korianderwurzeln dagegen sind in der asiatischen Küche verbreitet und werden ähnlich wie Petersilienwurzel genutzt.