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Stillen und Stillprobleme – vom Milchstau bis zum Abstillen

Das Baby schreit beim Stillen, ein schmerzender Milchstau macht Ihnen zu schaffen oder das Stillen klappt nicht? Es gibt eine ganze Reihe an Schwierigkeiten, mit denen viele Mamas zu Beginn kämpfen. Wir geben Ihnen nützliche Tipps mit auf den Weg.

Muttermilch: Fakten und Vorteile

Mit den nötigen Antikörpern und immunwirksamen Inhaltsstoffen, die für das Baby in den ersten sechs Monaten als Nestschutz dienen, ist Muttermilch eine Wunderwaffe der Natur. Die lebendigen Zellen der Milch fördern die Organentwicklung – und die Milch passt sich dem veränderten Bedarf des Säuglings an. Hat sie zu Beginn mehr Proteine, so nehmen diese im Laufe der Zeit ab. Das verhindert Übergewicht und sorgt dafür, dass die Nieren in Balance bleiben. Wer nicht stillen kann oder möchte, dem sei jedoch gesagt: Moderne Pre-Nahrung ist dem Vorbild der Natur auf der Schliche – und Flaschenkinder sind heutzutage bestens versorgt. Für Familien mit atopischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis steht hypoallergene Babynahrung zur Verfügung, die den Kontakt mit Kuhmilcheiweiß hinauszögert und als Allergieprophylaxe dient. Allen Babynahrungen sind inzwischen langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren zugesetzt, die die Entwicklung von Gehirn- und Nervenzellen, sowie die Sehfähigkeit des Babys fördern.

Häufige Stillprobleme – Schmerzen, Milchstau & Co.

Das Baby trinkt nicht oder weint, es treten Schmerzen beim Stillen auf, eine Brustentzündung oder ein Milchstau mit Fieber bahnt sich an: Stillen kann eine Herausforderung sein. Für frischgebackene Mamas ist es am besten, ihre Hebamme um eine Stillberatung zu bitten. Ist diese nicht greifbar, helfen einige gängige Tipps.
Trinkt Ihr Baby nicht, weint und tritt in einen Stillstreik – beziehungsweise es kommt zu einer Stillirritation – (dies kann sich unter anderem äußern, indem Ihr Baby die Brust anschreit), könnten Bauchschmerzen nach dem Stillen eine mögliche Ursache sein. Versuchen Sie daher, Ihrem Säugling vor dem Stillen einige Schlucke lauwarmen Fencheltee zu geben: Dieser beugt Blähungen vor, sollte aber unbedingt korrekt zubereitet werden. Das heißt, dass Süßungsmittel darin tabu sind und der Tee wie beschrieben ziehen muss. Lagern Sie Ihr Kind danach über der Schulter, bleiben Sie ruhig und sorgen Sie für viel Körperkontakt, bis Ihr Baby sich entspannt. Legen Sie es erst wieder an, wenn es sich beruhigt hat und bleiben Sie – auch wenn es an den Nerven zehrt – am Ball.
Haben Sie Schmerzen beim Stillen, sollten Sie überprüfen, ob das Baby korrekt angelegt ist. Dasselbe gilt, wenn Ihr Baby unruhig beim Stillen ist. Häufig liegt dies daran, dass es nicht bequem trinken kann und eine andere Stillposition benötigt. Ebenfalls wichtig ist eine ruhige und für beide angenehme Atmosphäre beim Stillen.
Und was tun bei Milchstau? Einem Milchstau und Milchbläschen – die jedoch nur selten vorkommen – beugen Sie vor, in dem die Brust nach Möglichkeit immer vollständig entleert wird. Gegebenenfalls kann zu viel Milch auch abgepumpt werden. Hierbei ist es hilfreich, die Brust vor dem Stillen zu wärmen und zu massieren, um den Milchfluss zu stimulieren. Sie können die Brust auch ausmassieren und Ihr Baby zum Beispiel mit dem Unterkiefer anlegen, so dass es während des Stillens die Brust massiert. Übrigens: Auch bei temporär auftretenden Gelenkschmerzen während der Stillzeit beziehungsweise nach der Geburt, ist Wärme wohltuend. Die Schmerzen entstehen durch einseitige Ernährung und einen Mangel an Calcium. Sind die Calciumspeicher aufgefüllt, verschwinden die Schmerzen meist nach rund einer Woche.
Ist die Brust bereits entzündet, helfen unter anderem kühle Quarkwickel und kalte Umschläge. Hier gilt generell: Wärmen vor dem Stillen, kühlen danach. Klingen die Schmerzen nicht ab und Fieber kommt hinzu, ist allerdings umgehend eine Hebamme, ein Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Und sollten Sie aufgrund einer Entzündung mit dem Fläschchen zufüttern, bereiten Sie die Milch bitte immer genau nach Anweisung und frisch zu – und schütten Sie Reste weg.

Wie Sie erkennen, ob Ihr Baby genug Milch bekommt

Sie haben Sorge, Ihr Baby wird nicht satt? Sie stillen Ihr Baby häufig und viel – und sind mitten im Clusterfeeding angekommen? In der Regel ist die Sorge, zu wenig Muttermilch zu haben, unbegründet. Denn die Milchproduktion reguliert sich nach dem Angebots- und Nachfrageprinzip. Je häufiger Sie stillen, desto mehr Milch wird produziert. Geht die Milchproduktion zurück, hilft es, viel zu trinken: Ob Stilltee, Wasser, oder Malzbier – das bleibt Ihnen überlassen. Bekommt Ihr Baby genug Milch, sollte die Windel alle fünf bis sieben Stunden nass und der Stuhlgang gelb und flockig sein. Ist der Stuhlgang grün, entsteht diese Farbe meist durch oxidierendes Eisen, was kein Grund zur Sorge ist. Übrigens: Sind die kleinen Händchen nach dem Stillen offen, ist auch das ein Hinweis auf ein zufriedenes, sattes Baby.

Wissenswertes rund um das Thema Abstillen

Salbei- und Pfefferminztees können das Abstillen unterstützen.
Rund um das Abstillen kursieren viele Mythen und – gerade unter Müttern – eine ganze Reihe an Meinungen. Fakt ist: Wenn Sie Ihr Kind in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich stillen, machen Sie auf keinen Fall etwas falsch. Generell entscheiden Mutter und Kind über die Dauer der Stillbeziehung. Ob sechs Monate oder begleitend zur Beikost auch darüber hinaus.
Haben Sie entschieden, Ihr Baby nicht mehr zu stillen, so können Sie mit pflanzlichen Hausmitteln die Milchproduktion langsam zurückfahren. Hier wirken Salbei- und Pfefferminztee abstillend. Trinken Sie also etwa einen Liter Salbei- oder Pfefferminztee am Tag, wenn Sie den Abstillprozess beginnen – und entwöhnen Sie Ihr Baby langsam von der Brust. Darüber hinaus hilft es, den BH höher zu ziehen, um die Brust etwas einzuengen. Und: Kühlen Sie Ihre Brust mit einem Gelpack aus dem Kühlschrank (nicht aus der Gefriertruhe). Auch das unterstützt Sie beim Abstillen.