Das sollten Sie zum Thema "Marmelade kochen ohne Zucker" wissen
Marmelade kochen ohne Zucker – geht das? Von unseren Großmüttern haben wir gelernt, dass der Zucker die eingemachten Früchte über Monate und sogar Jahre konserviert, daher findet sich Zucker oft in einem Verhältnis von 1:1 zur Frucht in Marmelade – etwa bei unserer Ingwermarmelade aus frischem Ingwer und Maracuja-Nektar. Wenn man bedenkt, dass auch in den Früchten selbst schon einiges an Zucker steckt, liegt die Frage nahe, ob man auf Zuckerzusatz aus gesundheitlichen Gründen nicht auch verzichten kann. Die Antwort: Man kann. Es ist durchaus möglich, zuckerfreie Marmelade zu kochen – solange Sie sich bewusst sind, dass dies zulasten der Haltbarkeit geht. Dafür geht die Zubereitung oft deutlich schneller als bei herkömmlichen Rezepten.
Der Zucker hat neben der Süßung aber noch eine weitere Aufgabe beim Marmelade-Kochen: Er sorgt dafür, dass das Fruchtpüree geliert. Wenn Ihnen für die Süße von Erdbeermarmelade, Heidelbeermarmelade oder einer anderen Lieblingssorte der natürliche Fruchtzucker des Obstes genügt und Sie Ihre Marmelade ohne Zucker kochen möchten, stehen Ihnen verschiedene andere Geliermittel zur Verfügung: zum Beispiel Agar-Agar, Guarkernmehl, Chia, Pektin oder Flohsamenschalenpulver.
Tipp: Wenn Sie doch ein wenig mehr Süße möchten, geben Sie Erythrit oder ein paar pürierte Datteln mit ins Fruchtpüree.
Marmelade kochen ohne Zucker – so geht's
Mit Agar-Agar: Geben Sie auf 500 g gewaschene und pürierte Früchte einen gehäuften Teelöffel des Algenpulvers und kochen Sie alles etwa acht Minuten lang auf. Füllen Sie die Marmelade noch heiß in sterile Gläser. So hält sich zum Beispiel Johannisbeermarmelade auch ohne Gelierzucker etwa einen Monat, im Kühlschrank sogar etwas länger.
Mit Pektin: Püree aus 500 g Früchten fünf bis zehn Minuten lang köcheln, dann 8 g Pektin hinzugeben. Eine weitere Minute aufkochen und noch heiß abfüllen. Die Haltbarkeit ist ähnlich wie bei der Zubereitung mit Agar-Agar.
Mit Guarkernmehl: Hier müssen Sie die Früchte nicht einmal kochen. Geben Sie sie zusammen mit etwa 2 TL Guarkernmehl in den Mixer (je nach Flüssigkeitsgehalt auch etwas mehr – fügen Sie das Pulver einfach nach und nach hinzu, bis die Konsistenz stimmt) und mixen Sie alles etwa eine Minute lang. Weiterer Vorteil dieser Methode: Vitamine, Enzyme etc. werden nicht verkocht, sondern bleiben erhalten. Ihre Marmelade bekommt dadurch Rohkost-Qualität, sollte daher allerdings auch innerhalb weniger Tage verzehrt werden.
Mit Chia: Lassen Sie 300 g Früchte bei mittlerer Hitze etwa fünf Minuten lang köcheln, geben Sie dann 2 EL Chiasamen hinzu und lassen Sie die Mischung weitere fünf Minuten bei niedriger Hitze und unter Rühren köcheln. Dann abfüllen – die Chia-Marmelade hält sich etwa eine Woche lang im Kühlschrank.
Mit Flohsamenschalenpulver: Püree aus 500 g Früchten fünf Minuten lang kochen, dann 2,5 TL Flohsamenschalenpulver unterrühren und die Marmelade noch heiß in sterile Gläser füllen – so bleibt sie ein bis zwei Monate haltbar. Die Konsistenz ähnelt bei dieser Methode einem cremigen Brei.
Profi-Tipp: Damit sich Ihre Marmelade nicht bräunlich verfärbt – etwas, das normalerweise vom Zucker verhindert wird –, geben Sie einen ordentlichen Spritzer Zitronensaft zur Fruchtmasse!