Sind Aprikosenkerne giftig?
Wie auch bei Mandeln unterscheidet man zwischen süßen und bitteren Aprikosenkernen. Die bitteren Sorten sind giftig, weil sie den Stoff Amygdalin enthalten. Diesen wandelt der Körper bei der Verdauung zu giftiger Blausäure um. Dabei kommt es auf die Dosis an, wie giftig die Aprikosenkerne sind. Einen bis höchstens zwei Kerne am Tag können Erwachsene in der Regel verkraften. Bei Kindern und beim Verzehr größerer Mengen können lebensgefährliche Vergiftungserscheinungen auftreten.
Blausäure verhindert die Sauerstoffaufnahme in den Zellen. Da die Zellen daraufhin ersticken, wirkt eine zu hohe Dosis tödlich. Anzeichen einer leichten Vergiftung sind zum Beispiel Lähmungserscheinungen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Wenn Erwachsene die Höchstgrenze von zwei Kernen am Tag nicht überschreiten, ist die Gesundheitsgefahr gering. Dennoch wird empfohlen auf den Verzehr gänzlich zu verzichten, das gilt insbesondere für Kinder.
Die bitteren Aprikosenkerne werden häufig im Rahmen alternativer Krebstherapien zum direkten Verzehr angepriesen. Das Amygdalin, welches oft auch Laetril oder fälschlicherweise Vitamin B 17 genannt wird, soll Krebszellen abtöten. Diese Wirkung ist wissenschaftlich jedoch nicht nachgewiesen. Im Gegenteil: Aufgrund des hohen Amygdalingehalts werden bittere Aprikosenkerne als gesundheitsschädlich eingestuft.
Aus Aprikosenkernen wird zudem Persipan hergestellt. Es wird als Ersatz von aus Mandeln gewonnenem Marzipan in Backwaren verwendet. Kommt Persipan in solchen Produkten zum Einsatz, die üblicherweise mit Marzipan hergestellt werden, ist dies kennzeichnungspflichtig. Giftig sind die Aprikosenkerne in dieser Form jedoch nicht: Ihnen wird vor der Verarbeitung das Amygdalin entzogen.
Mit Aprikosenkonfitüre können Sie übrigens einfach Kuchen, Torten und Gebäck aprikotieren – wir zeigen Ihnen, wie das geht.