Warum sollen Schwangere auf Alkohol verzichten?

Ab welcher Dosis Alkohol während der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind Schaden zufügt, ist wissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Doch gerade deswegen kann keine tolerierbare Menge definiert werden. Aus diesem Grund sollten Schwangere auf Nummer sicher gehen und vollständig darauf verzichten.

Der Körper der Mutter und der des Kindes sind über die Nabelschnur sowie über die Plazenta während der gesamten Schwangerschaft miteinander verbunden. Alles, was die Mutter zu sich nimmt, gelangt in den Organismus des ungeborenen Babys. Da Alkohol ein Zellgift ist, kann er zu jedem Zeitpunkt die Organe und Nerven des Kindes angreifen und in ihrer Entwicklung beeinträchtigen.

Dabei ist es unerheblich, ob Schwangere nur einmal vermehrt Alkohol trinken oder regelmäßig. Selbst, wenn sich werdende Mütter nicht betrunken fühlen: Der Blutalkoholspiegel ist beim Kind genauso hoch wie bei der Mutter, der Alkohol wird aber viel langsamer abgebaut. Das Baby ist dem Zellgift somit weit länger ausgesetzt.

Die Möglichkeit einer Schwangerschaft sollten Sie so früh wie möglich abklären lassen, damit Sie daraufhin sofort Ihren Alkoholkonsum einstellen können. Idealerweise üben Sie die Abstinenz bereits beim Kinderwunsch. Denn eine durch Alkohol geschädigte, befruchtete Eizelle wird in den ersten 14 Tagen vom Körper abgestoßen. So lange dauert es, bis sich die Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Erst danach hat der Alkoholkonsum der Mutter Einfluss auf die Entwicklung und Gesundheit des Kindes.

Alkohol in der Schwangerschaft kann im Extremfall zum sogenannten fetalen Alkoholsyndrom führen. Das Kind hat meist ein niedriges Geburtsgewicht und kann körperliche Missbildungen wie Nierenschäden oder Herzfehler aufweisen. Sichtbare Auffälligkeiten wie Verformungen im Gesicht sind ebenfalls typisch für das Syndrom.

Überdies kann die geistige Entwicklung beeinträchtigt sein und das Kind Verhaltensstörungen zeigen. Es hat dann sein Leben lang unter Konzentrationsschwäche, Lernschwierigkeiten, verminderter Intelligenz, Ruhelosigkeit und erhöhter Reizbarkeit zu leiden.

Doch auch in weniger schweren Fällen kann das Kind motorische oder intellektuelle Fehlentwicklungen oder Entwicklungsverzögerungen zeigen oder sich sozial auffällig verhalten.

Mit einem freundlichen, aber bestimmten „Nein, Danke!“ können Sie in geselliger Runde als Schwangere auf Alkohol verzichten und auch mit Wasser, Saftschorle und Co. Ihren Spaß haben.

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