Warum vegan? Welche Gründe sprechen für eine vegane Ernährung?

Warum vegan leben? Zu den Gründen, die für eine vegane Ernährung sprechen, gehören vor allem ethische Motive. Tierleid zu vermeiden gibt für viele Menschen den Ausschlag, ihre Ernährung auf eine rein pflanzliche Kost umzustellen. Aber auch gesundheitliche und ökologische Argumente sprechen für eine vegane Ernährung.

Als Motivation für ihre Ernährungsentscheidung nennen viele Veganer ethische Gründe. Denn um die enorme Nachfrage nach tierischen Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern bedienen zu können, wird der Großteil der Tiererzeugnisse in Deutschland in Intensivtierhaltung, auch Massentierhaltung genannt, produziert. Dabei stehen ökonomische Aspekte im Vordergrund, sodass die Bedingungen, unter denen die Tiere in industriellen Anlagen gehalten werden, für viele Tierschützer ethisch nicht vertretbar sind. Zu enge Ställe, eine schlechte Versorgung sowie Verletzungen, die die Tiere erleiden, sind nur einige der Gründe, warum Massentierhaltung immer wieder kontrovers diskutiert wird. Durch den Verzicht auf tierische Produkte möchten Veganer das Leiden und die Ausbeutung von Tieren verhindern oder zumindest verringern.

Als weiterer Grund, warum vegane Ernährung Vorteile bietet, werden medizinische Argumente angeführt. So etwa die Tatsache, dass sich ein zu hoher Fleischkonsum negativ auf die Gesundheit auswirken kann – wie inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Ein Zuviel an tierischen Fetten kann zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Adipositas begünstigen. Schuld daran sind unter anderem der hohe Cholesteringehalt tierischer Produkte sowie der große Anteil gesättigter Fettsäuren. Ein Übermaß an Cholesterin kann Ablagerungen an den Innenseiten der Arterien entstehen lassen, die diese nach und nach verstopfen. Diese sogenannte Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt, kann dazu führen, dass sich die Herzkranzgefäße verengen und die Durchblutung des Herzens vermindert wird. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Herzinfarkt kommen, wenn ein Blutgerinnsel ein ohnehin bereits verengtes Gefäß verschließt.

Außerdem kann ein regelmäßiger Konsum verarbeiteten Fleischs wie Würste oder Schinken das Risiko erhöhen, an Darmkrebs zu erkranken. Dies belegt etwa eine aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Weiterhin hält es die WHO für sehr wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von rotem Fleisch und einer Erkrankung an Darm-, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher auch Mischköstlern, wöchentlich höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch zu essen. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung wird das Risiko, dass es durch Fleischverzehr zu einer Krebserkrankung kommt, dementsprechend vermindert.

Auch ökologische Aspekte nennen Veganer oft als Gründe dafür, warum sie sich für diese Ernährungsform entschieden haben. Sie argumentieren damit, dass die landwirtschaftliche Tierhaltung für einen höheren Schadstoffausstoß sorgt als etwa der globale Straßenverkehr. Für die Fütterung der Tiere müssen enorme Mengen Soja angebaut werden – etwa 90 Prozent der Weltsojaernte wird als Tierfutter verwendet. Angebaut wird Soja überwiegend in südamerikanischen Ländern wie Brasilien oder Argentinien. Um Platz für diese Anbaugebiete zu schaffen, wird jedoch immer mehr Regenwald gerodet. Dadurch sterben ganze Tier- und Pflanzenarten aus. Die Rodung des Regenwaldes leistet zudem einen Beitrag zum Klimawandel. Nicht zuletzt könnte man tausende von Menschen mehr ernähren, wenn die Sojabohnen direkt als menschliche Nahrungsmittel dienen würden, anstatt dass man sie an Tiere verfüttert.

Darüber hinaus wird auch der geringere Ressourcenverbrauch als Grund für eine vegane Ernährung angeführt. Denn der Trinkwasserverbrauch in der landwirtschaftlichen Tierhaltung ist dreimal so hoch wie in der pflanzlichen landwirtschaftlichen Erzeugung.

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