Was bedeutet "Primitivo" auf dem Weinetikett?
Primitivo beschreibt vor allem in Italien eine rote Rebsorte, die in anderen Regionen auch unter dem Namen Zinfandel bekannt ist – wobei einige Experten beiden Sorten lediglich eine sehr enge Verwandtschaft bescheinigen. Charakteristisch für Primitivo ist sein Geschmack, der an Zimt und dunkle Waldfrüchte erinnert. Dazu kommt der hohe Zuckergehalt der Rebe, weshalb Rotweine aus dieser Traube in der Regel einen recht hohen Alkoholgehalt zwischen 13 und 15 Volumenprozent aufweisen. Bekannt ist sie vor allem für Rotweine und Rosé, deutlich seltener finden Sie Primitivo-Weißweine, für die die Trauben ohne Schalen vergoren werden. Primitivo bzw. Zinfandel gilt als robuste Traube, da sie wenig anfällig für Krankheiten ist. Bei der Weinlese kann es jedoch zu Schwierigkeiten wegen des Reifeverhaltens kommen: Unter den reifen Trauben finden sich häufig noch unreife Früchte, die per Hand aussortiert werden müssen.
Primitivo: die Herkunft
Zinfandel- bzw. Primitivo-Rotweine kennen vor allem zwei Herkunftsregionen: Eine ist Kalifornien. In den USA gehört die Zinfandeltraube sogar zu den fünf wichtigsten Rebsorten. Die Edelrebe macht dort 11 Prozent des Weinanbaus aus. Daneben ist Primitivo häufig italienisch. Bekanntestes Anbaugebiet in Italien ist Manduria in Apulien.
Weil die Bezeichnung Zinfandel weltweit populärer ist, werden auch die italienischen Weine häufig unter dieser Bezeichnung und nicht als Primitivo verkauft. In deutschen Anbaugebieten gehört die Primitivo-Rebe zu den Exoten, ihr Anbau ist hierzulande erst seit wenigen Jahren erlaubt. Übrigens: Welche Qualitätsstufen es für deutschen Wein gibt, erfahren Sie in unserem Experten-Bereich.
Primitivo: Bedeutung und Spezialvariante "Doppio Passo"
Ihren Namen trägt die Primitivo-Rebe nicht, weil sie in Apulien einfach vor allen anderen geerntet wird. Tatsächlich reift sie früher als andere Sorten und ist daher schlicht "die Erste". Doppio Passo Primitivo entsteht durch eine traditionelle Herstellungsform in Apulien. Die Reben werden zu zwei Zeitpunkten – sprich, in zwei Gängen, daher der Name – gelesen, wobei die erste bereits einem ersten Gärprozess ausgesetzt wird, ehe die zweite Lese folgt. Für die warten Winzer, bis die Trauben am Weinstock getrocknet sind. Für das Finale vergären beide Varianten noch einmal gemeinsam und erzeugen dabei ein intensives Aroma. Was es mit Geschmacksangaben bei Wein und Sekt, beispielsweise "trocken", auf sich hat, verrät unsere EDEKA-Expertin Caro Maurer. Dazu informiert sie Sie noch gleich, welcher Käse zu welchem Wein passt.