Können zu viele Vitamine ungesund sein?

Tatsächlich können bestimmte Vitamine überdosiert werden, allerdings kommt das recht selten vor. Wer sich für eine ausgewogene Ernährung beispielsweise an der EDEKA-Ernährungspyramide und dem EDEKA Mix-Teller orientiert, kann seinen Körper leicht mit einer ausreichenden Menge aller benötigten Nährstoffe versorgen. Eine sogenannte Hypervitaminose ist bei gesunden Menschen dann praktisch nicht möglich. Zudem werden die meisten nicht benötigten, überschüssigen Vitamine vom Körper wieder ausgeschieden. Wahrscheinlicher ist stattdessen ein Mangel an bestimmten Vitaminen oder Nährstoffen, beispielsweise bei Veganer oder Vegetariern .

Bei sehr einseitiger Ernährung, aber vor allem bei einer falschen Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln kann es jedoch tatsächlich zu einer Hypervitaminose kommen. Auch Getränke und Speisen mit Vitaminzusätzen wie zum Beispiel Multivitaminsaft oder ACE-Saft sollten bei der Vitamin-Bilanz betrachtet werden.

Allerdings führt nur eine regelmäßige Überdosierung über mehrere Jahre hinweg zu Beschwerden. Seltener betrifft dies wasserlösliche Vitamine, in der Regel sind es die fettlöslichen Vitamine A, D und E, die zu einer Hypervitaminose führen können.

Wer längere Zeit täglich mehr als drei Milligramm Vitamin A zu sich nimmt, kann zum Beispiel seine Leber damit stark belasten. Zudem kann sich eine Überdosierung negativ auf die Knochenmineraldichte auswirken. Die meisten Lebensmittel enthalten Vitamin A in Form des Provitamins Beta-Carotin. Der Körper wandelt es nur dann in Vitamin A um, wenn er es benötigt. Eine Überversorgung lässt sich daher nur selten auf die Ernährung, sondern häufiger auf eine falsche Einnahme von Vitaminpräparaten zurückführen.

Ein Zuviel an Vitamin D , also mehr als 50 Mikrogramm täglich, kann zu Nierensteinen, Gefäßverkalkungen, Müdigkeit und Kopfschmerz führen. Vitamin D wird jedoch zu rund 80 bis 90 Prozent von der Haut gebildet, die durch das Sonnenlicht angeregt wird. Dagegen kommt das Vitamin in nur wenigen Lebensmitteln vor. Vor allem in den Wintermonaten mit wenig Sonne lässt sich die Versorgung mit Vitamin D hierzulande als eher schlecht beurteilen. Eine Überdosierung lässt sich entsprechend auch in diesem Fall fast immer auf eine unsachgemäße Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zurückführen.

Hauptsächlich für Raucher kann eine Dosis von mehr als 300 Milligramm Vitamin E täglich gefährlich werden. Für sie erhöht sich das Risiko für Lungenkrebs zusätzlich. Zudem können Muskelschwäche, Übelkeit und Kopfschmerz auftreten.

Außerdem kann es zu leichten Nebenwirkungen kommen, wenn Sie mehr als 3.000 Milligramm Vitamin C täglich zu sich nehmen. Die Menge entspricht dem Vitamin-C-Gehalt von etwa 60 Zitronen. Die Säure kann den Zahnschmelz angreifen und es kann zu Verdauungsbeschwerden mit Durchfall kommen.

Angesichts der Häufigkeit von Vitaminmängeln und der Seltenheit von Hypervitaminosen besteht also kein Grund zur Sorge und Sie können ruhig mit Vitaminen für das Immunsystem die Abwehrkräfte steigern. Sollten Sie unklare Beschwerden bei sich feststellen, lassen Sie diese von Ihrem Arzt abklären und einen eventuellen Vitaminmangel durch einen Bluttest abklären. Der Arzt kann dann gegebenenfalls für Sie die richtige Dosis Nahrungsergänzungsmittel festlegen. Um eine Hypervitaminose auszuschließen, ist vor allem ein verantwortungsbewusster Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln wichtig. Diese sollten nicht auf eigene Faust und nur in der vom Arzt empfohlenen Dosis eingenommen werden.

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