Espresso enthält allgemein weniger Säure und Koffein als Filterkaffee. In dieser Hinsicht kann Espresso für Personen mit einem empfindlichen Magen oder Herz-Kreislauf-Problemen die gesündere Alternative sein – das gilt auch für
Kaffeeersatz. Menschen ohne gesundheitliche Probleme können dennoch bedenkenlos zu Filterkaffee greifen.
Der geringere Säureanteil in Espressobohnen lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass sie länger geröstet werden als Bohnen für Filterkaffee. Hinzu kommt, dass herkömmlicher Filterkaffee meistens aus Robusta-Bohnen hergestellt wird. Sie enthalten rund doppelt so viel Koffein wie die Arabica-Bohnen für den Espresso. Der schmeckt übrigens auch kalt hervorragend, vor allem in erfrischend-belebenden Sommerdrinks wie
Espresso Tonic und
Bumble Coffee.
Darüber hinaus spielt auch die Zubereitung eine Rolle dabei, dass Filterkaffee stärker auf den Magen schlagen kann als Espresso. Espressopulver ist feiner gemahlen als Filterkaffeepulver. Es wird in den Siebträger einer Espressomaschine gefüllt und fest angedrückt. Auf 95 Grad Celsius erhitztes Wasser wird mit hohem Druck durch die Kaffeeschicht gepresst. Der Brühvorgang dauert weniger als eine halbe Minute. Bis der Espresso in die Tasse gelaufen ist, vergeht zu wenig Zeit, um größere Mengen Säure oder Koffein aus dem Pulver zu spülen.
Das Kaffeepulver in der Filterkaffeemaschine ist hingegen gröber gemahlen. Das heiße Wasser benötigt zwischen drei und fünf Minuten, bis es durch das Pulver gelaufen ist. Dabei nimmt das Wasser neben Aromastoffen auch deutlich mehr Koffein und Säure auf als beim Espresso.
Ein Kaffeebecher ist zudem größer als eine kleine Espressotasse, sodass die übliche Verzehrsmenge von Filterkaffee deutlich höher liegt. Man nimmt mit einem Becher Filterkaffee etwa zwei- bis dreimal so viel Koffein zu sich wie mit einer Portion Espresso. Wer großen Wert auf den anregenden Effekt des Koffeins legt und die Säure im Kaffee gut verträgt, für den ist das Heißgetränk aus der Filterkaffeemaschine die richtige Wahl. Wer einen empfindlichen Magen hat oder sensibel auf Koffein reagiert, sollte sich besser eine Tasse Espresso schmecken lassen. Vielleicht in Kombination mit warmer Milch wie im Latte macchiato oder
Pumpkin Spice Latte, dem herbstlichen Trend-Getränk aus Amerika. Schließlich entscheidet natürlich auch der persönliche Geschmack über die Wahl des Kaffees.
Wie viel Kaffee gesund ist, kann also von der Art der Zubereitung und der Menge abhängig sein. Zusätzlich gilt, dass der pure Kaffeegenuss gesünder ist, als wenn das Heißgetränk mit Sahne, Zucker oder Sirup aromatisiert wird. Vor allem bei einem hohen Kaffeekonsum werden auf diese Weise zusätzliche Kalorien aufgenommen.