Ihr Baby weint im Schlaf, schläft unruhig oder will gar nicht schlafen? Hier erfahren Sie, wie Sie schlaflosen Nächten vorbeugen können.
Babyschlaf: So schlummert Ihr Kind tief und fest
Ihnen fallen inzwischen schon tagsüber im Stehen die Augen zu, doch ihr Baby will nachts einfach nicht schlafen? Hier verraten wir Ihnen, warum das Kind nicht einschläft und wie Sie wieder für ruhigere Nächte sorgen.
Mein Baby schläft unruhig – muss ich mir Sorgen machen?
Die ersten Zähne können für einige unruhige Nächte sorgen.
Nein, müssen Sie nicht. Es ist völlig normal, dass ein Baby mitten in der Nacht aufwacht – und sie gleich mit, weil das Geschrei dann erst einmal groß ist. Hunger, Zahnen oder eine Veränderung der Schlaftiefe sind die häufigsten Ursachen, warum das Baby aus dem Schlummerland gerissen wird. Neugeborene sind zwar echte Vielschläfer*innen und dösen in den ersten zwölf Monaten bis zu 17 Stunden am Tag, allerdings nie länger als drei Stunden am Stück.
Für frisch gebackene Eltern stehen schlaflose Nächte also auf der Tagesordnung. Umso wichtiger ist es, sich mit dem*der Partner*in abzuwechseln, wenn das Baby nachts aufwacht. Heißt: Mal übernimmt die Mutter die Nachtschicht, ein anderes Mal muss der Vater öfter aus dem Bett springen, als ihm lieb ist. So bekommt jeder seine Ruhepause und kann Kraft tanken. Damit auch das Kind nachts wieder ruhig schlummern kann, ist es wichtig, seine Körpersprache richtig zu deuten und für eine geborgene Schlafumgebung zu sorgen.
Ihr Baby weiß nicht, ob es Tag oder Nacht ist
Manche Babys schlafen nach einem sogenannten Tag/Nacht-Umkehrschema. Das Neugeborene schlummert also tagsüber gut, ist aber nachts wach und beschäftigt.
Mit diesen Tipps lernt Ihr Baby, dass der Tag zum Spielen und die Nacht zum Ausruhen da ist:
• Halten Sie das Baby tagsüber während jeder Wachphase etwas länger munter. Das könnte unter Umständen dazu beitragen, das Schlafbedürfnis später zu steigern. Tipp: Nach dem letzten Füttern noch ein paar Minuten mit dem Baby spielen, anstatt es direkt einschlafen zu lassen.
• Gehen Sie mit Ihrem Baby an die frische Luft – das natürliche Licht hilft dem Kind, die innere Uhr einzustellen. Bei schlechtem Wetter können Sie das Kinderbett oder den Schlafwagen auch in die Nähe eines Fensters platzieren, sodass das Sie mehr Tageslicht in das Zimmer lassen.
• Vermeiden Sie schlaffördernde Maßnahmen während des Tages, wenn möglich. Natürlich sollte das Baby nicht zum Wachbleiben gezwungen werden, es muss aber auch nicht schon zur Mittagszeit ein Wiegenlied zu hören bekommen.
• Dimmen Sie abends das Licht oder schalten Sie es nachts in der Nähe des Schlafbereichs aus. Vermeiden Sie auch Geräusche und Bewegungen, die das Baby in der Nacht wecken könnten.
Ihr Baby will nicht schlafen, weil es hungrig ist
Achten Sie auf die Körpersprache Ihres Babys und erkennen Sie mögliche Gründe für eine schlaflose Nacht, wie z.B. Hunger
Ältere Kinder können Ihnen sagen, wann sie hungrig sind, Neugeborene und Kleinkinder hingegen nicht. Zumindest nicht mit Worten. Aber: Säuglinge können das, was sie brauchen, nonverbal mitteilen. Hieran können Sie erkennen, dass Ihr Baby hungrig ist:
• Strampeln mit Armen und Beinen
• Gurren, Seufzen, Wimmern oder schmatzende Laute
• Hände werden zu Fäusten geballt
• Finger oder Faust im Mund
• Wiederholtes Ausstrecken der Zunge
• Kopfbewegung zur Seite
• Weinen
Achten Sie also auf die Hinweise Ihres Babys. Ein*e Hebamme, Krankenschwester oder Stillberater*in kann Sie dabei unterstützen, die Körpersprache Ihres Babys besser zu verstehen.
Ihr Baby kann nicht schlafen, weil ihm etwas weh tut
Im Körper eines Neugeborenen ist ständig etwas los. Vieles empfindet das Baby eher als unangenehm. Wenn es in der Nacht schreit und nicht zum Schlafen kommt, könnte es an folgenden Gründen liegen:
• Zahnbeschwerden: Wenn meist zwischen dem 10. und 14. Monat die Eck- und Backenzähne durchbrechen, können Blutgefäße verletzt werden. Schmerzen, Druck und Jucken im Zahnfleisch sind die Folge. Was hilft: Kau- und Beißringe massieren das Zahnfleisch und stimulieren das Durchbrechen der ersten Zähne. Auch ein kalter Löffel oder Tinkturen mit kühlender Wirkung können die Schmerzen lindern.
• Erkältung: Die Nase des Babys läuft ununterbrochen? Dann entfernen Sie Ihrem*Ihrer kleinen Patient*in den Nasenschleim vorsichtig mit einem Nasensauger. Ebenfalls hilfreich: Die Erhöhung des Oberkörpers Ihres Kindes, beispielsweise durch eine Decke, erleichtert das Atmen und Husten. Und: Durch die Aufnahme von Flüssigkeit kann das Nasensekret leichter abfließen. Geben Sie Ihrem kränkelnden Baby also viel zu trinken.
• Verstopfungen treten bei Babys spätestens mit der Einführung von Beikost auf. Eine Nahrungsumstellung kann dann oft schon Wunder bewirken. Ein weiterer Grund für Verstopfungen kann auch ein wunder Po sein. Aufgrund auftretender Schmerzen versuchen Babys, sich gegen die Darmentleerung zu wehren. Daher ist es wichtig, den Po der Kleinen gut zu pflegen. Zudem können eine sanfte Massage, Kirschkernkissen, ein warmes Bad oder sanftes Streichen im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum dabei helfen, den Babybauch zu entspannen.
Beim Auftreten einer dieser Beschwerden empfiehlt sich der Gang zum*zur Kinderarzt*in.
Weitere Tipps für einen traumhaften Babyschlaf
Auch die Raumtemperatur, eine nicht zu dicke Decke und frische Luft können zu verbessertem Schlaf Ihres Babys beitragen.
Ob ein Baby in Ruhe schlummern kann, hängt auch davon ab, wie und wo es einschläft. Bei der Schlafumgebung sollten Sie daher auf folgende Punkte achten:
• Verzichten Sie auf dicke Bettdecken. Zuviel Stoff führt nämlich zu Hitze und kann zu Sauerstoffmangel beim Kind führen. Damit die Kleinen mit dem Kopf nicht unter die Decke rutschen, sollten Sie diese am Ende der Matratze einschlagen. Alternativ kann das Kind auch in einem Schlafsack liegen. Der ist nämlich auf die Jahreszeit abgestimmt und sorgt stets für die richtige Temperatur im Schlaf.
• Lüften Sie regelmäßig – denn vor allem im Winter ist es sehr wichtig, die verbrauchte sauerstoffarme Raumluft gegen frische Außenluft auszutauschen und durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit für gesunde Atemwege zu sorgen. Zugluft sollten Sie dem schwachen Immunsystem von Säuglingen hingegen nicht zumuten.
• Sorgen Sie für die richtige Temperatur. Damit das Baby nachts weder friert noch schwitzt, sollte die Raumtemperatur beim Schlafen etwa 16 bis 18 Grad betragen. Ziehen Sie das Kind nicht zu dick an – Windel, Unterwäsche und Schlafanzug reichen vollkommen. Im Sommer darf es ruhig weniger sein.
Bedenken Sie: Jedes Baby ist anders, weshalb die Schlaftipps auch nicht immer und auf Anhieb zum Erfolg führen. Bleiben Sie also geduldig, denn irgendwann kommt doch jeden Abend der Moment, in dem der Atem des Babys gleichmäßiger wird, die Berührungen der kleinen Fingerchen an ihrer Hand langsamer und das Kind dann sanft einschläft.