Bei der Schroth-Kur handelt es sich um eine Art des
Fastens, die den Organismus entlasten und die Selbstheilungskräfte aktivieren soll. Im Gegensatz zu einer Diät zieht die Kur zwar auch eine Gewichtsabnahme nach sich, dies war bei der klassischen Form aber nicht das Hauptziel. Vielmehr sollte die von Johann Schroth Anfang des 19. Jahrhunderts erfundene Heilmethode durch eine kalorienreduzierte, vegetarische Kost den Stoffwechsel anregen. Durch die
Entgiftung sollte sich der Körper regenerieren und selbst heilen. Die original Schroth-Kur setzt auf eine Mischung aus Diät, Trink- und Trockentagen mit viel bzw. wenig Flüssigkeitszufuhr, Wickeln und Packungen sowie Bewegung. Heute werden in Kurkliniken und Wellnesshotels – zu den bekanntesten Kurorten für Schroth-Kuren gehört Oberstaufen im Allgäu – modifizierte Formen angeboten, bei denen vor allem die Kost anders aussieht. Sie besteht weniger aus kohlenhydratbetonten Speisen wie trockenen Brötchen und Getreidebrei, sondern wird ausgewogener und energiereicher gestaltet. Typische Rezepte sind Gemüseeintöpfe und -suppen, Vollkornbrot mit Obst und vegetarisch gefüllte Paprika. Darüber hinaus steht der früher verabreichte Weißwein heute kaum noch als Getränk auf dem Speiseplan.