Wer sich ausgewogen vegetarisch ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel. Allerdings sind einige Nährstoffe in pflanzlichen Produkten seltener vertreten als in Fleisch. Deshalb sollten Vegetarier auf eine ausreichende Zufuhr durch alternative Lebensmittel achten. Dies gilt umso mehr, wenn sogar auf sämtliche tierischen Erzeugnisse verzichtet wird, wie es etwa Veganer tun.
Eiweiß, Eisen, Jod, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren gehören zu den Nährstoffen, die wir normalerweise vor allem über Fleisch und Fisch zu uns nehmen. Um einem Mangel vorzubeugen, müssen Vegetarier allerdings nicht zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Auch pflanzliche Produkte liefern ausreichend davon, sofern sie regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Algen etwa stehen beim
Jodgehalt in Lebensmitteln ganz oben auf der Liste.
So lässt sich der Eiweißbedarf mit Hülsenfrüchten decken, etwa mit Bohnen, Linsen und Erbsen. Achten Sie auf die Kombination von unterschiedlichen Eiweißprodukten, damit Sie alle essenziellen Aminosäuren bekommen. Auch Sojabohnen, Tofu und Nüsse sind reich an Proteinen. Sie sind gleichzeitig auch vegetarische Eisenquellen. Besonders reichhaltig an dem Mineralstoff sind etwa Hirse, Haferflocken und Kürbiskerne, genauso Sojaprodukte oder Hülsenfrüchte wie Linsen, weiße Bohnen und Kichererbsen. Zu bedenken ist insbesondere bei
Eisenmangel, dass der Körper Eisen aus pflanzlichen Produkten nicht so effektiv aufnehmen kann wie solches aus tierischen Produkten. Unterstützend wirkt die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C etwa in Form von Orangensaft. Kaffee und schwarzer Tee hemmen hingegen die Eisenaufnahme.
Ein Mangel an Vitamin B12 ist bei Vegetariern tatsächlich keine Seltenheit. Anstelle von Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt es sich hier, Milchprodukte und Eier auf den Speiseplan zu setzen. Veganer können auf rein pflanzliche Produkte zurückgreifen, die mit Vitamin B12 angereichert wurden wie beispielsweise Frühstücksflocken oder Sojamilch. Auf eine ausreichende Versorgung sollten vor allem Schwangere achten.
Fisch ist reich an lebenswichtigem Jod. Fehlt diese Jodquelle, sollte auf jeden Fall jodiertes Speisesalz bei der Zubereitung von Speisen verwendet werden. Meeresfrüchte und Fisch sind zudem eine wichtige Quelle für Omega-3-Fettsäuren. Vegetarier und Veganer finden als Alternative damit angereicherte Produkte wie Margarine. Zudem lässt sich durch den Einsatz bestimmter Öle der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren decken. Hierfür eignen sich Rapsöl, Leinöl und Walnussöl.
Falls Vegetarier ihren Nährstoffbedarf dennoch nicht vollständig über eine ausgewogene Ernährung decken können, sind Nahrungsergänzungsmittel unter Umständen doch das Mittel der Wahl. Dies könnte zum Beispiel während einer Schwangerschaft der Fall sein. Die Einnahme solcher Präparate sollte aber nur dann erfolgen, wenn medizinisch tatsächlich ein Mangel festgestellt wird. Eine vorherige Absprache mit dem Arzt ist deshalb unumgänglich.