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Laurinsäure: gesättigte Fettsäure mit wundersamer Wirkung?

Glaubt man so mancher Quelle im Internet, ist Laurinsäure eine Beauty-Geheimwaffe, ein Superschutz für das Herz-Kreislauf-System und hält schlank. Wissenschaftlich untermauerte Fakten sind das nicht. Lesen Sie, was die Fettsäure nach heutigem Wissensstand wirklich kann.
Kokosöl
Kokosöl besteht zu einem Großteil aus Laurinsäure.
Die Laurinsäure gehört zu den gesättigten Fettsäuren, die im Hinblick auf die Gesundheit eigentlich keinen guten Ruf haben. Der Hype hat viel mit der Laurinsäure im Kokosöl zu tun, das bis zu 60 Prozent daraus besteht. Weil das Öl lange besonders vehement als Superfood angepriesen wurde, hat auch die Laurinsäure einen hohen Stellenwert bei vielen Menschen. Einige achten darauf, viel davon in ihre Ernährung einzubauen und neben Kokosöl weitere Quellen wie Palmkernöl, Ziegenmilch und Kuhmilch in den Speiseplan aufzunehmen. Andere greifen sogar zu Laurinsäure-Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel. Die Laurinsäure-Verwendung wird für folgende Bereiche propagiert:
● Laurinsäure zum Abnehmen: Sie soll appetithemmend wirken und die Fettverbrennung ankurbeln.
● Herz-Kreislauf-Schutz: Das MCT-Fett soll den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen und dadurch das Herzinfarktrisiko senken.
● Diabetes: Angeblich hilft die Laurinsäure, Insulin besser zu verwerten, was Diabetes verhindern könne.
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass gesundheitsbezogene Aussagen dieser Art für Lebensmittel oder Bestandteile wie die Laurinsäure nicht erlaubt sind.
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Ist Laurinsäure für Zähne und Haut gut?

Die Wirkung von Laurinsäure als Hautpflegeprodukt ist nicht bewiesen.
Abgesehen von den genannten vermeintlichen Heilkräften konnten Studien zeigen, dass Laurinsäure antibakteriell wirken kann. Die Datenlage reicht bislang aber nicht aus, um Laurinsäure für unreine Haut zu empfehlen oder um Keime im Mund zu neutralisieren. Gegen Zecken bietet Laurinsäure einen gewissen Schutz, der aber nicht lange anhält. Alles in allem gilt hier: Sie können Laurinsäure für diese Anwendungsbereiche ruhig ausprobieren, aber genauso gut auf bewährte Mittel setzen. Als natürliches Hautpflegemittel ist etwa Olivenöl bestens geeignet.
Birthe Wulf: Ernährungs-ExpertinMehr Ernährungstipps von Birthe Wulf

Welche Speiseöle sind besonders gesund?

Speiseöle unterscheiden sich nicht nur in ihrem Geschmack und der pflanzlichen Basis, auf der sie hergestellt werden. Sie weisen auch Unterschiede in ihrer Zusammensetzung aus gesättigten und einfach sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf.
Als gesund gelten Speiseöle, die einen hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren haben und gleichzeitig ein möglichst günstiges Verhältnis von mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufweisen. Einfach ungesättigte Fettsäuren wie Ölsäure beeinflussen unter anderem den Blutfettspiegel. Sie können beispielsweise den Spiegel des gesundheitlich problematischen LDL-Cholesterins senken.
Speiseöle mit hohem Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren :
• Olivenöl (75 Prozent)
• Rapsöl (60 Prozent)
• Hanföl (40 Prozent – erfahren Sie mehr über die Wirkung von Hanföl)
• Kürbiskernöl (29 Prozent)
• Maiskeimöl (27 Prozent)
Daneben sollten Speiseöle ausreichend mehrfach ungesättigte Fettsäuren liefern. Dazu gehören beispielsweise Omega-3-Fettsäuren. Sie können den Gesamt-Cholesterinspiegel senken und dazu beitragen, die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Die zweite Gruppe der ungesättigten Fettsäuren sind die Omega-6-Fettsäuren. Sie haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften. Sie können zwar den Spiegel negativen LDL-Cholesterins, aber auch den des gesunden HDL-Cholesterins senken.
Besonders gesunde Speiseölarten zeichnen sich durch ein günstiges Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren aus. Das Verhältnis liegt idealerweise bei etwa 1:5 oder darunter. Unter den Speiseölen sticht Leinöl hervor, weil es sogar mehr Omega-3-Fettsäuren als Omega-6-Fettsäuren liefert.
Gesunde Speiseöle mit einem günstigen Fettsäureverhältnis:
• Leinöl
• Rapsöl
• Walnussöl
• Olivenöl
• Hanföl
• Sojaöl
• Weizenkeimöl
Schließlich sind aus gesundheitlicher Sicht zudem native (kaltgepresste) Speiseöle den raffinierten (hocherhitzten) vorzuziehen. Kaltgepresstes Olivenöl gilt beispielsweise als gesund, weil es nicht nur ein ausgewogenes Fettsäuremuster aufweist, sondern durch die kalte Pressung auch besonders viele Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Wenn Sie Öl selber machen, liefern Kräuter und Gewürze weitere wertvolle Vitalstoffe. Native Öle eignen sich allerdings nicht für die Zubereitung von sehr heißen Speisen. Es verbrennt bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen. Zum schonenden Braten können kaltgepresstes Raps- und Olivenöl verwendet werden. Zum scharfen Anbraten eignen sich nur raffinierte Speiseöle mit hohem Rauchpunkt. Welche genau, lesen Sie hier.
Informieren Sie sich auch über Schwarzkümmelölund verwenden Sie gesunde Hanfsamen als zusätzlichen Fettlieferanten.
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Laurinsäure im Essen: ja oder nein?

Fläschchen mit Leinöl auf Leinsamen
Leinöl ist reich an Omega 3 und gesundheitsfördernd.
Was die Ernährung betrifft, so kommt als ergiebige Laurinsäurequelle nur Kokosfett infrage. Die Stiftung Warentest, die Verbraucherzentrale, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) raten unisono davon ab, ausschließlich Kokosöl in der Küche zu verwenden. An Omega 3 reiche, hochwertige Pflanzenöle wie Olivenöl, Leinöl und Rapsöl seien klar die bessere Wahl. Gegen den gelegentlichen Genuss von laurinsäurereichem Kokosfett spricht allerdings nichts. Halten Sie es hier wie mit den Kernölen und verfeinern Sie gezielt ausgewählte Speisen damit.
Maqui Beeren auf weißem Hintergrund
Maqui-Beere: Superfood aus Südamerika

Die aus Chile stammenden Früchte des Maqui-Baums gelten als besonders nährstoffreich und gesund. Ob das Superfood hält, was es verspricht, lesen Sie hier.