Miesmuscheln, auch „Austern des kleinen Mannes“ genannt, haben eine graue bis violett-blaue Schale. Sie sind 5 bis 10 cm lang und haben eine länglich ovale Form. Ihr Fleisch ist gelblich. Der Name der Miesmuschel leitet sich nicht von „mies“ wie schlecht ab, sondern von „Moos“. Miesmuscheln setzen sich nämlich, wie auch Moos, gern an Steinen und Pfählen fest. So nennt man sie auch Pfahlmuscheln.
Herkunft
Seit dem 13. Jahrhundert werden Miesmuscheln in sogenannten Muschelgärten an der französischen Küste gezüchtet. Mittlerweile findet man Miesmuschelkulturen auch an der holländischen, deutschen, spanischen und italienischen Küste. Für die Kulturen sammelt man kleine Muscheln an künstlichen Sammeleinheiten und lässt sie dann an Leinen oder Pfählen zur Konsumgröße anwachsen. Alternativ befischt man wilde Muschelbänke mit sogenannten Dredschen, wobei große Muscheln in den Konsum gehen, kleine Muscheln in vorbereiteten Gebieten ausgesät und später abgesammelt werden. Diese Methode ist weniger umweltverträglich und zerstört wichtige Strukturen im Wattenmeer. In Europa kommen jährlich etwa 550.000 Tonnen Miesmuscheln in den Handel.
Geschmack
Miesmuscheln schmecken mild-aromatisch, leicht salzig und haben eine cremige Konsistenz.
Verwendung
Eine Delikatesse sind Miesmuscheln wie in unserem
Rezept in Weißwein gedünstet mit Butter, Schalotten, Petersilie und Pfeffer – und zwar so lange, bis sie ihre Schale öffnen. Sind ungeöffnete Muscheln dabei, diese entfernen. Serviert werden sie oft mit fein gehackten Schalotten und Sour Cream. Dazu wird Brot gereicht. Aber auch überbacken, als Teil unserer
Fischsuppe oder im Salat sind Miesmuscheln köstlich.
Aufbewahrung
Frische Miesmuscheln sollten so schnell wie möglich verzehrt werden. Die
essbaren Muscheln sollten (wenn überhaupt) allerdings nur im gegarten Zustand eingefroren werden, da sich das Eiweiß bei roh eingefrorenen Muscheln zersetzt und diese ungenießbar macht.
Haltbarkeit
Frische Muscheln im Netz sowie gegarte Muscheln sollte man nicht länger als zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Anders ist dies bei vakuumverpackten (oder luftdicht verschweißten) frischen Muscheln - diese sind bis zum aufgeführten Verbrauchsdatum haltbar. In allen Fällen gilt, dass die Muscheln noch leben und sofort gekühlt werden müssen, wenn man sie nicht direkt zubereitet.
Muscheln werden streng kontrolliert und solange die Vakuum-Verpackung verschlossen und die Kühlkette eingehalten wurde, steht dem Genuss auch nach mehreren Tagen nichts im Wege. Allerdings sollte man beschädigte Muscheln aussortieren sowie testen, ob die Muscheln noch lebendig sind und auf einen einwandfreien Geruch (nach Meer und Algen) achten. Wenn geöffnete Muscheln auf mechanische Reize nicht reagieren und sich vor der Zubereitung nicht schließen, sollten diese aussortiert und weggeworfen werden.
Nährwert/Wirkstoffe
Das Fleisch der Miesmuschel liefert rund 30 Prozent Wasser, reichlich Eiweiß, dafür wenig Kohlenhydrate und Fett. Pro 100 g enthalten sie etwa 20 kcal. Miesmuscheln versorgen uns mit Vitamin B12 und ungesättigten Fettsäuren. Die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosapentaensäure (DHA) tragen zu einer normalen Herzfunktion bei. Eisen sorgt für die Bildung von roten Blutkörperchen und Zink für die Erhaltung von gesunder Haut.