Er gilt als nahrhaft und ersetzt immer häufiger Weizen. Doch wo kommt Dinkel her, welche Eigenschaften zeichnen das Getreide aus und wie können Sie es in der Küche verwenden? Hier erfahren Sie auch, ob sich Weizenmehl beim Backen einfach durch Dinkelmehl ersetzen lässt – und ob Dinkel gesund ist.
Wissenswertes über Dinkel
Dinkel gilt als Urform der heutigen Weizensorten und soll bereits fünf bis sechs Jahrtausende vor Christus am Fuße des Ararat-Gebirges und in Westarmenien angebaut worden sein. Auch in Rumänien, Polen, Bulgarien, Dänemark und Südschweden nutzten Menschen das Getreide bereits vor Tausenden von Jahren, was archäologische Funde belegen. Hierzulande hob die Naturheilkundlerin Hildegard von Bingen schon im Mittelalter die positiven Eigenschaften von Dinkel für die Ernährung hervor. Ein Vorteil ist seine harte Schale. Dank des sogenannten Spelzes hält das Getreide Schädlinge auch ohne Pestizide vom eigentlichen Korn fern. Gleichzeitig erfordert Dinkel ein wesentlich aufwändigeres und daher teureres Mahlverfahren als Weizen, um das Korn vom Spelz zu befreien: das Gerben. Der erhöhte Aufwand ließ das Urkorn auch an Bedeutung verlieren, ehe es in den letzten Jahren wieder mehr in die Wahrnehmung rückte. Denn Dinkel gilt als sehr stoffwechselverträglich und gut verdaulich. Übrigens: Wird er unreif geerntet, erhalten Sie Grünkern. Vor dem Verkauf wird dieser geröstet und getrocknet und gilt als besonders nahrhaft.
Einkaufs- und Küchentipps für Dinkel
Dinkel enthält Gluten. Einerseits ist er daher für Menschen, die an Zöliakie leiden, keine Option. Andererseits eignet er sich genau deshalb ebenso gut zum Backen wie Roggen und Weizen. Dinkel-Brote und -Brötchen,
Dinkel-Brioche, -Kuchen und -Muffins, Crêpes und Pfannkuchen wie etwa
vegane Galette: Im Grunde ist alles möglich – auch unsere leckere
Dinkel-Focaccia. Die verfeinern Sie unter anderem mit Zitrone, Rosmarin und Oliven. Dinkelmehl gibt es – wie seine Pendants aus Weizen – in unterschiedlichen Varianten, die wie bei anderen Getreidesorten durch Typennummern beschrieben werden. Diese Typen geben den jeweiligen Nährstoffgehalt an. Bei uns erfahren Sie mehr zu den unterschiedlichen
Dinkelmehl-Typen. Möchten Sie backen, können Sie Weizen- tatsächlich durch Dinkelmehl ersetzen. Verwenden Sie dabei am besten Typ 630 und geben Sie eventuell etwas mehr Wasser hinzu. Wollen Sie Dinkelvollkornmehl statt Weizenmehl nutzen, brauchen Sie rund 20 Prozent mehr Wasser. Bedenken Sie, dass die Eiweißketten von Dinkel nicht so stark sind wie die von Weizen. Für intensives Kneten eignet er sich daher nicht. Natürlich können Sie das Getreide nicht nur in Form von Mehl zum Backen verwenden. Es gibt auch Bulgur und Grieß aus Dinkel – oder probieren Sie mal ein
Dinkelrisotto. Inspirationen liefern Ihnen unsere
Dinkel-Rezepte.