Schärfe ist häufig die erste Assoziation beim Gedanken an Chilischoten. Doch Chillies können mehr. Manche Sorten bringen komplexe Aromen mit, andere dienen tatsächlich eher der Schärfe eines Gerichts. Lesen Sie hier alles Wissenswerte – praktische Küchentipps inklusive.
Wissenswertes über Chilischoten
Bereits vor über 5.000 Jahren begann man in Lateinamerika, Chilischoten anzubauen. Entsprechend gehören sie dort zum Standard vieler Gerichte. Heute gibt es über 200 Sorten, deren Schärfegrad sich in unterschiedliche Stufen einteilt. Als Gradmesser dient dabei die Einheit "Scoville". Sie misst den Capsaicin-Gehalt einer Chili-Schote, der wiederum für den Chili-Schärfegrad verantwortlich ist. Milde Varianten (Stufe 0 bis 2) besitzen zwischen 100 und 1.500 Scoville, scharfe (Stufe 3 bis 5) bereits 1.500 bis 15.000. Bei 15.000 bis 100.000 Scoville (Stufe 6 bis 8) spricht man bereits von einer sehr intensiven Chilischoten-Schärfe. Ins Extrem driften Sorten mit 100.000 bis 200.000 Scoville-Einheiten (Stufe 9 bis 10). Nun gibt es gewisse Sorten, beispielsweise die Habanero oder Chile de Arbol, die als besonders scharf gelten. Gleichzeitig können auch bei milderen Varianten schärfere Chilischoten dabei sein. Generell sind kleine Chillies schärfer als große. Geschmacklich bewegen sich Chillies zwischen pikant und richtig scharf. Viele bringen zudem eine leichte Frische mit. Getrocknete Chilischoten, abgesehen von der ebenfalls sehr scharfen Chile de Arból, dienen eher der Aromenvielfalt. Denn auch das können Chillies. Viele, beispielsweise die Guajillo, Pasilla, Cascabél oder Ancho, schmecken äußerst komplex. Je nach Sorte bringen sie erdige Nuancen oder sogar leichte Tabakaromen mit. Kirsche, Schokolade oder Beeren können Sie bei einigen getrockneten Chilischoten ebenfalls herausschmecken. Chillies können Sie außerdem zu Hause anbauen. Dafür wählen Sie am besten einen sonnigen Platz. Für die Ernte muss die Schote prall und knackig aussehen. Bei unter 10 Grad holen Sie Chilipflanzen rein und platzieren sie an einem sonnigen Fenster.
Einkauf und Lagerung
Frische Chilischoten lagern Sie im Gemüsefach Ihres Kühlschranks. Dort halten sie sich rund eine Woche. Kommen Sie nicht zur Verarbeitung, können Sie frische Chilischoten auch trocknen. Dazu hängen Sie sie am Stil an einem Stück Garn auf und warten vier bis sechs Wochen. Zur Lagerung bietet sich bei getrockneten Varianten ein dunkler, nicht zu warmer Ort an. Zudem lassen sich Chilischoten einfrieren. Dazu waschen Sie sie unter heißem Wasser, trocknen sie gut ab und geben sie danach in einen Gefrierbeutel. Bei Chilipulver, dazu zählt auch Cayennepfeffer, oder Flocken gilt: Sie sollten auf das Verfallsdatum achten.
Küchentipps für Chilischoten
Wie Sie Chilischoten verarbeiten und welche Sorte sowie Variante Sie nutzen, kommt jedoch auf das Gericht an, das Sie kochen möchten. Zudem bestimmt natürlich Ihr Verhältnis zu Schärfe die Wahl. Für ein Chili con Carne bieten sich beispielsweise grüne Chillies wie die Jalapeño an. Die bringt zwar Schärfe mit, aber ist vergleichsweise mild. Intensiver wird es mit Serrano oder sogar Habaneros. Möchten Sie ein Gericht mit Chilischoten verfeinern, mögen es aber nicht zu scharf, können Sie übrigens die Kerne entfernen. Denn ein Großteil der Schärfe steckt in den Kernen. Schärfer werden Chillies durch das Kochen übrigens nicht. Allerdings macht sich ihre Schärfe immer mehr im Essen breit, je länger Sie sie mitkochen.
Wie man Chilischoten verwendet, beispielsweise für ein Thai-Curry, lateinamerikanische Gerichte oder indische Spezialitäten, lesen Sie in unserem Expertenwissen. Inspirationen für eine raffinierte Küche liefern außerdem unsere
Rezepte mit Chili.
Tipp: Getrocknete Chillies sollten Sie immer kurz, aber intensiv rösten und danach für rund eine halbe Stunde in aufgekochtem Wasser ziehen lassen. So entfalten sie ihr Aroma am besten.