Ein kühles Helles zum deftigen Abendessen oder ein erfrischendes Radler im Biergarten: Bier ist mit seinen zahlreichen Sorten ein vielseitiger Durstlöscher. Auch Speisen lassen sich mit dem würzigen Gerstensaft verfeinern.
Wissenswertes über Bier
Bier gibt es archäologischen Funden zufolge, seit die Menschheit vor rund 10.000 Jahren in China und dem heutigen Syrien zufällig die Gärung von Getreidebrei entdeckte. Die europäische Geschichte des stärkehaltigen Getränks ist eng mit den Klöstern verbunden: Im Mittelalter waren es Mönche, die das Brauen von Bier kultivierten. Das sättigende und nahrhafte Gebräu brachte die Geistlichen als "flüssiges Brot" durch die Fastenzeit, in der feste Nahrung verboten war. Die Mönche waren es auch, die das im Volk oft mit sehr einfachen Mitteln aus allen erhältlichen Getreidesorten – meist Gerste –, Kräutern und gegebenenfalls weiteren Geschmackszutaten hergestellte Bier verfeinerten. Sie entdeckten den Hopfen als wichtigen Aromaspender. Im 15. Jahrhundert etablierten sich schließlich Wasser, Gerste, Hopfen und Malz als Zutaten. Daraus ging das Reinheitsgebot hervor, das bis heute in Deutschland Tradition ist. Demnach darf Bier ausschließlich aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe gebraut werden.
So entsteht das Bier
Gedarrte, geschrotete Getreidekörner von Gerste, Weizen, Dinkel oder Roggen – das Malz – werden mit Wasser zu einer Maische vermischt und erhitzt, dabei wird die Stärke in Zucker umgewandelt. Anschließend werden die festen Bestandteile der Maische von der Flüssigkeit (= Würze) getrennt. Der flüssigen Würze wird Hopfen zugegeben und diese dann erhitzt. Nach Entfernen von Trübstoffen wird der Flüssigkeit Hefe zugesetzt. Das Gären beginnt und der in der Würze gelöste Zucker wird in Kohlensäure und Alkohol umgewandelt. Anschließend wird das Bier einige Zeit gelagert. Außer bei naturtrübem Bier entfernt eine Filtration Hefe und andere Trübstoffe und das Getränk wird abgefüllt. Übrigens in braune oder dunkelgrüne Flaschen, denn Licht kann geschmacksbeeinträchtigende Prozesse in Gang setzen.
Einkauf und Lagerung
Ob ein Bier hell oder dunkel ist, hängt vor allem von der Art des Malzes ab, der Geschmack entsteht durch das Brauverfahren. Beim obergärigen Bier arbeitet die Hefe bei hohen, beim untergärigen bei niedrigen Temperaturen. Untergärig sind beispielsweise die Sorten Pils, Helles und Märzen, bekanntester Vertreter der obergärigen Biere ist das Weißbier. Der Geschmack der zahlreichen Sorten reicht von fruchtig bis herb, das sogenannte Craft Beer bringt weitere Noten ins Spiel. Es muss nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut werden und darf deshalb aromatisierende Zusatzstoffe wie beispielsweise Holunderblüten oder Kaffee enthalten. Unabhängig davon, welches Bier Sie kaufen, sollten Sie die Flaschen dunkel und kühl bei maximal 15 Grad lagern. So hält es sich drei bis sechs Monate, danach leidet der Geschmack.
Küchentipps für Bier
Bier können Sie zu vielen Speisen trinken, am besten schmeckt es kalt im Glas oder Krug serviert. Darüber hinaus lässt es sich auch gut als würzige Zutat zum Kochen verwenden. Die Bandbreite der
Bier-Rezepte reicht von der deftigen Biersuppe bis zum ausgefallenen Bieramisu als Dessert. Backen Sie auch einmal ein Bierbrot, hüllen Sie Fisch in einen Bierteig oder kochen Sie Gulasch mit der Zutat. Eine
Biermarinade eignet sich hervorragend, um Steaks oder Koteletts ein pikantes Aroma zu verleihen.