Federweißer ist aus weißen Rebsorten gepresster Traubenmost, dessen alkoholische Gärung gerade erst begonnen hat und der noch keiner Filtration unterworfen war. Grundsätzlich werden als Federweißer alle Zwischenstufen vom weißen Traubenmost bis zum fast durchgegorenem Jungwein bezeichnet, der nach Abschluss der Gärung Weißwein genannt wird.
Herkunft
Das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm vermutet Mitte des 19. Jahrhunderts, der Name leite sich von der alten Bezeichnung Federweiß für „Alaun“ ab, das man früher dem Wein als Konservierungsmittel zugab. Heute wird angenommen, dass die Hefezellen, die der Federweiße als Schwebestoffe enthält, ihm wegen ihrer federweißen Farbe den Namen verliehen haben. Vor allem im Frühherbst wird Federweißer aus früh reifenden Rebsorten hergestellt. Traubenmost beginnt durch die von Natur aus enthaltene Hefe schnell zu gären. Dabei werden die im Most enthaltene Glucose und Fructose der Trauben in Alkohol und Kohlensäure gespalten. In der Regel werden nur Trauben zu Federweißer verarbeitet, die nicht das Potential zu einem hochwertigen und lagerfähigen Prädikatswein haben.
Saison
Je nach Beginn der Weinlese wird frischer Federweißer von Anfang September bis Ende Oktober angeboten.
Geschmack
Wegen der bei der Gärung entstehenden Kohlensäure schmeckt Federweißer herrlich spritzig und süß, wie eine Art Traubenlimonade.
Verwendung
Meist wird der prickelnde, schäumende Federweiße zu deftigen Speisen serviert. Klassische Kombinationen sind Federweißer und Zwiebelkuchen – zum Beispiel nach unserem
Rezept für Schwäbischen Zwiebelkuchen –, Pfälzer Saumagen oder Maronen.
Aufbewahrung
Bedingt durch die schnell fortschreitende Gärung lässt sich Federweißer nur kurz lagern, nach einigen Tagen sollte er aufgebraucht sein. Bis dahin, die Flaschen kühl lagern.
Nährwert/Wirkstoffe
100 ml Federweißer liefern im Durchschnitt 98 kcal bzw. 410 kJ, 0,2 g Eiweiß, 0 g Fett und knapp 6 g Kohlenhydrate. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 10 g. Grundsätzlich sollte Federweisser, wie andere alkoholischen Getränke auch, nur in Maßen getrunken werden.
Achtung:
Die Flasche niemals fest verschließen! Die durch die Gärung entstehende Kohlensäure kann solchen Druck entwickeln, dass die Flasche platzt/explodiert. Bei Schraubverschlüssen daher unbedingt ein kleines Loch in den Deckel pieksen oder eine Serviette rollen und in den Flaschenhals stecken.